Die radiale Perspektive ist eine natürliche Perspektive - aus NL 17

Der berufliche Alltag ist voll von grafischen Hilfsmitteln: Tabellen, Flow-Charts, Gantt-Diagramme, Darstellungen linearer oder kybernetischer Abläufe. Um diese Grafiken erstellen zu können, benötigen Sie Informationen, Informationen über die Struktur, den Zusammenhang der Daten. Ein Schaubild einer Heizungssteuerung, können Sie nur erstellen, wenn Sie wissen, wie die Anlage funktioniert. Selbst bei einer einfachen Tabelle müssen Sie sich für Spalten- und Zeilenköpfe entscheiden, bevor Sie die Tabelle erstellen können. Mind Maps sind anders.

Mind Maps setzen keine Kenntnis einer Struktur oder Relation voraus. Mind Maps beruhen immer auf einer (zunächst) inhaltsunabhängigen radialen Struktur, in die dann (in einem weiteren Schritt) inhaltsabhängige Strukturen integriert werden können. Wenn Sie eine Mind Map erstellen, bewegen Sie sich strahlenförmig von innen nach außen: Vom Allgemeinen zum Speziellen, von Oberbegriffen zu den Details. Schauen Sie sich die folgende Map an, die die Kernaussagen eines Buches (Häusel,Think Limbic, Haufe Verlag) darstellt. Um die radiale Struktur sichtbar zu machen, wurden die konzentrischen Kreise, der verschiedenen Map-Ebenen eingezeichnet.

Tony Buzan sprach bei dieser radialen Struktur von einer natürlichen Struktur und sammelte in seinem Mind Map Buch viele Beispiele dieser natürlichen Architektur. Da finden sich Fotos von Palmenblättern, Kakteenstacheln, Weinsäurekristallen, Löwenzahnsamen (Pusteblume) u. a. m. Die radiale Struktur kommt auch unseren Sehgewohnheiten entgegen. Unser Auge richtet die Aufmerksamkeit auf einen Punkt, jedoch können wir gleichzeitig die Umgebung wahrnehmen. Das ist ein völlig anderes Sehen, als wenn man z.B. eine Tabelle liest. Hierin liegt auch einer der Gründe warum Mind Map Anwendende - mit einigem Aufwand - immer wieder Tabellen in Mind Maps umgestalten. Die Mind Maps sind, leichter zu lesen und einfacher einzuprägen.