Mind Mapping wird 50! Die Methode und Ihre Wurzeln - aus NL 27

Tony Buzans Ausgangsüberlegungen und Ziele 

Viele Erfolgsgeschichten beginnen in ausweglosen Situationen oder großen Herausforderungen.
In den 60 Ziger Jahren saß ein verzweifelter Student über seinen Büchern, kam mit seinem Stoff nicht zurecht und hatte Angst die Prüfungen nicht zu schaffen. Er litt unter der Stofffülle und immer schlechteren Ergebnissen je mehr er sich bemühte. In dieser Situation suchte er in der Universitätsbibliothek Literatur über die effektive Nutzung des Gehirns und wurde in die medizinische Fakultät verwiesen. 
 

 

"Meinen Hinweis, dass ich mein Gehirn nicht operieren, sondern benutzen wolle, beschied sie (die Bibliothekarin) mit der Information, dass es dererlei Bücher nicht gebe. Erstaunt verlies ich die Bibliothek."

Der Student war Tony Buzan (geb. 1942) und das Fehlen vorhandener, geeigneter Literatur war die Geburtsstunde seiner Forschungen. Er konzentrierte sich auf die Frage, wie man die grundlegenden Funktionen des Gehirns:

  • empfangen
  • behalten
  • analysieren
  • ausdrücken
  • steuern

optimal für Lernprozesse und die Persönlichkeitsentwicklung nutzen kann.

Tony Buzan berichtet, dass es in erster Linie die Erkenntnisse der Lernpsychologie waren, die Ihn zum Mind Mapping führten. Seine Ziele waren

  • das umfassende Netzwerk unserer Gedanken und Gedächtnisinhalte mit deren Verknüpfungen darzustellen.
  • durch Farbe und Betonungen Dynamik und Abwechslung in Aufzeichnungen zu bringen.
  • das radiale, das strahlenförmige, assoziativ von einem Punkt ausgehende Denken zu stärken.
  • Die Gehirnfähigkeiten
    - Muster schnell wiederzuerkennen und zu verarbeiten
    - den Drang Informationen zu vervollständigen
    - mit Doppeldeutigkeiten umgehen zu können
    besser zu nutzen.

In Verbindung mit den Erfahrungen seiner Vorlesungen zur Lern- und Gedächtnispsychologie entwickelte er Mind Maps als Methode Wissen aufzuzeichnen und sich - möglichst vollständig - daran zu erinnern.

Heute, 50 Jahre später, ist Mind Mapping eine auf allen Erteilen und in unterschiedlichsten Sprachen angewandte Methode.

Grafische Hilfsmittel unterstützen das Denken

Prof. Peter Reimann sieht in Mind Maps effiziente Denkwerkzeuge „weil grafische Repräsentationen Menschen beim Denken unterstützen."

Grafische Repräsentanten Piktogramme oder Logogramme sind der Ursprung unserer heutigen Alphabete. Piktogramme sind meist vereinfachte Bilder von Gegenständen während Logogramme bildliche Symbole sind für Dinge oder Eigenschaften, die sich nur schwer zeichnen lassen wie z. B. „nass“ oder „Stopp“. Das Betriebssystem Windows oder Verkehrszeichen sind für mich aktuelle Belege für den Nutzen und die Effizienz von Bildern und Symbolen.

Bei der Beschäftigung mit den antiken griechischen Denksystemen, die auf Fantasie und Assoziationen beruhten, bemerkte Tony Buzan, dass genau diese Eigenschaften seinen Aufzeichnungen fehlten. „Als Nächstes fiel mir auf, dass all meine Kommilitonen genau die gleiche Art von Aufzeichnung machten wie ich: eng beschrieben, unübersichtlich, einfarbig und monoton. Keiner von uns arbeitete mit den Prinzipien von Fantasie und Assoziation. Wir saßen alle im selben sinkenden Boot.“

Buzan erkannte ebenfalls, dass große Denker wie Leonardo da Vinci, völlig andere Notizen machten. Diese arbeiteten „in ihren Aufzeichnungen mit Bildern, Codes und Verbindungslinien. Deren Aufzeichnungen lebten!“ Seine angestrebte Lösung war ein Denkwerkzeug, das auf „der natürlichen Funktionsweise des menschlichen Gehirns“ basierte, das „die Abläufe der Natur und der natürlichen Arbeitsprozesse widerspiegelte“ – Mind Mapping!

 

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